AfD-Ratsfraktion beantragt Realschule im Stadtsüden

Von den drei neuen Schulen, die in Gelsenkirchen laut dem aktuellen Schulentwicklungsplan 2021-2032 im Sekundarbereich I/II geplant sind, ist insbesondere die im Bereich des Stadtsüdens vorgesehene Schule hinsichtlich der Schulform zunächst noch unbestimmt. Die AfD Fraktion hält in diesem Falle den Neubau einer Realschule für das Mittel der Wahl.
„Ein vollständiges Schulsystem muss aus Haupt-, Real-, Gesamtschulen und Gymnasien in einem ausgewogenen Verhältnis bestehen“, so der Fraktionsvorsitzende Jan Preuß. „In der Vergangenheit wurde aber aus ideologischen Gründen in der Gesamtschule ein Allheilmittel für alle möglichen gesellschaftlichen Probleme gesehen. Die anfängliche Euphorie ist jedoch in der Realität angekommen. Vieles was man sich erhofft hat, hat sich nicht bewahrheitet. Darüber hinaus wurde das mehrgliedrige Schulsystem jahrelang vernachlässigt.“
Hier wolle man nunmehr pragmatisch die Lehren aus den Fehlern der Vergangenheit ziehen, führt Preuß weiter aus. „Aufgrund der gestiegenen Heterogenität sehen sich die Lehrer an Gesamtschulen mit einer zunehmenden Disziplinproblematik konfrontiert. Hier geht wertvolle Unterrichtszeit für die Schüler verloren, besonders schlimm für diejenigen mit Förderbedarf. Hinzu kommt das Problem der Über- bzw. Unterforderung.“
Die letzten PISA-Studien zeigten europaweit klare Lernvorteile bei den gymnasialen Schulformen. Auf deutsche Verhältnisse übertragen müsse man die Realschule eindeutig als eine solche Schulform einordnen: „Das Lehrkonzept ist mit dem eines Gymnasiums nahezu deckungsgleich. Eine Vorauswahl für eine eher handwerkliche oder akademische Laufbahn wird nicht getroffen.“
Die Realschule als Halbtagsschule sei demnach eher ein Garant für eine glückliche Kindheit, jedoch ohne die Chance auf den höchstmöglichen Bildungsabschluss zu schmälern. Jan Preuß: „Die Idealvorstellung, dass ein Schüler bereits in der Sekundarstufe einen Achtstundentag ableisten muss, hat spätestens seit dem Ende der DDR ausgedient.“
Letztlich sei die AfD-Fraktion überzeugt, dass jedes Kind entsprechend seinen Begabungen und Neigungen gefördert werden müsse deshalb könne keine Schulform die Universallösung sein. Im Süden der Stadt seien die Realschulen jedenfalls bereits an der Kapazitätsgrenze.
Jan Preuß: „Der Arbeitsmarkt besteht nicht nur aus Akademikern und Ungelernten weshalb gerade die Realschule als mittleres Angebot eine besondere Bedeutung hat. Und bei den Lernstandserhebungen aus 2020 schneiden die Realschüler im Verhältnis durchweg sehr gut ab, das haben wir bei unseren ausführlichen Recherchen eindeutig ermittelt. Deshalb zieht die AfD einen pragmatischen Denkansatz in der Bildungspolitik jeder gleich wie gearteten Bildungsideologie eindeutig vor. Das sind wir unseren Schülern schuldig.“