Pressemitteilung zum Artikel der WAZ „Kuriose Sondersitzung über Übergewicht bei Kindern“ vom 01.11.2023

Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) veröffentlichte am 1. November einen Artikel mit einer bemerkenswerten Überschrift: „Kuriose Sondersitzung zu Übergewicht bei Kindern“. Dieser Artikel bezog sich auf eine von der AfD-Ratsfraktion Gelsenkirchen einberufene Sondersitzung am 31. Oktober, die sich mit der Entwicklung eines Präventionskonzepts gegen Übergewicht bei Grundschulkindern beschäftigte – ein Thema, das offensichtlich den Nerv der städtischen Bedürfnisse trifft. Die Dringlichkeit dieses Anliegens wurde von der WAZ selbst nur eine Woche nach der Absetzung des Antrags durch den Gesundheitsausschuss am 7. September hervorgehoben.
Die WAZ-Autorin kritisiert die Fraktion wegen angeblich falscher Daten bei der Argumentation, ohne zu berücksichtigen, dass der Partizipationsindex 2018, der insbesondere für die Stadtteile Neustadt und Erle-West relevant ist, die Grundlage für den Antrag bildete. Dies verwundert ebenso wie die Kommentare anderer Parteien während der Sitzung, wie der sich bereits im Feiertagsmodus befindende Manfred Peters (SPD) und die Kopfschmerzen von Dr. Christina Totzek (CDU), die eher nebensächlich erscheinen. Dagmar Brettschneider (AUF) äußerte wiederum, dass sie eigentlich Wichtigeres zu tun hätte und die Einberufung der Sondersitzung als Verschwendung von Steuergeldern ansah. Diese Aussage lässt die Frage aufkommen, warum solche Bedenken nicht auch in Bezug auf die fragwürdige Veranstaltung am Bahnhofsvorplatz am 20. Oktober, die wir persönlich beobachtet haben, geäußert werden. Ebenso stellt sich für uns die Frage nach der Intention des Artikelbildes in der WAZ am 01. November. Soll es etwa suggerieren, dass Übergewicht vorrangig Kinder mit Migrationshintergrund betrifft, oder soll es das Bild eines neuen, „vielfältigen“ Deutschlands zeichnen?
Insgesamt spiegeln die Berichterstattung und die Reaktionen auf die Sondersitzung eine bemerkenswerte Diskrepanz zwischen der Wichtigkeit des Themas und der Ernsthaftigkeit, mit der es von verschiedenen Akteuren behandelt wird, denn die Altparteien haben sich zum 2. Mal gegen den Antrag ausgesprochen.